Der Toyota LQ als Konzeptfahrzeug ist nicht homologiert und nicht bestellbar.

Toyota setzt auf Feststoffbatterie

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Mehr Reichweite, schnelleres Laden – die Feststoffbatterie gilt in der Autobranche als Energiespender der Zukunft. An ihrer Entwicklung arbeitet Toyota mit Höchstleistung.

Kein Autohersteller hat bei der Elektrifizierung des Antriebs mehr Erfahrung als Toyota. Mittlerweile hat das japanische Unternehmen mehr als 18 Millionen Hybridfahrzeuge produziert, ein uneinholbarer Rekord. Die gleichlange Erfahrung besitzt Toyota bei der Batterietechnik. Fuhren die ersten Hybridmodelle noch mit einer Nickel-Metall-Hydrid-Batterie, speichern heute Lithium-Ionen-Akkus die Energie. Letztere werden auch den Strom für Toyotas erstes vollelektrisches Modell liefern, den Toyota bZ4X Concept*. Der neue SUV kommt im nächsten Jahr auf den Markt.

Technik von übermorgen

Doch schon heute denken Toyotas Ingenieure bei der Elektromobilität an übermorgen. Wie sieht der Energiespeicher der Zukunft aus? Im Rennen vorn dabei ist zurzeit die Feststoffbatterie, auch Festkörperbatterie genannt. Toyota entwickelt diese sogenannte ASSB (All Solid State Battery), wie sie in der Fachwelt genannt wird, mit Hochdruck und hat bereits mehr als 1.000 Patente darauf. Bei der Feststoffbatterie ist der Elektrolyt nicht wie bei heutigen Lithium-Ionen-Batterien flüssig, sondern fest. Das hat gleich mehrere Vorteile: Die ASSB kommt ohne Kühlkreislauf aus, hat mehr Leistung auch bei niedrigen Temperaturen, verfügt über eine bessere Schnellladefähigkeit und bietet eine größere Sicherheit im Falle eines Unfalls (Brandrisiko). Der Feststoff ist schwer entflammbar. Zudem speichert sie mehr Energie pro Volumeneinheit, was bei dem vorhandenen Einbauraum im Fahrzeug ein deutlicher Gewinn an Reichweite bedeutet. Gerade kleinere Fahrzeuge und Mobilitätslösungen mit wenig Bauraum für die Antriebskomponenten könnten hier vor der neuen Batterietechnologie profitieren.

Erprobung bereits auf der Straße

Vergangenes Jahr im April installierte Toyota erstmals die Feststoffbatterie in ein Versuchsfahrzeug, den spektakulären Toyota LQ als Konzeptfahrzeug, der zudem mit automatisierten Fahrfunktionen und einem Infotainmentsystem mit künstlicher Intelligenz aufwartet. Schon zwei Monate später erhielten Prototypen ihre erste Straßenzulassung. Die Ingenieure konnten somit auch außerhalb des Testgeländes unterwegs sein und weitere Erkenntnisse bei der Alltagserprobung im Straßenverkehr sammeln. Während der Entwicklung stellte sich heraus, dass sich in Feststoffbatterien die Ionen wesentlich schneller bewegen können und damit die Leistungsabgabe höher ist als bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien mit flüssigen Elektrolyten. Toyota will deshalb Feststoffbatterien zukünftig nicht nur für vollelektrische Fahrzeuge einsetzen, sondern auch für die Hybridmodelle. Bis zur Marktreife allerdings gilt es, noch ein paar Hürden zum Beispiel bei der Großserienproduktion zu meistern. Toyotas Chief Technology Officer Masahiko Maeda aber plant, dass schon ab Mitte des Jahrzehnts mit der Serienfertigung begonnen werden könne.

Einen ersten Eindruck vom Toyota LQ mit Feststoffbatterie gibt es hier im Video:

*Der Toyota bZ4X Concept wird noch nicht zum Verkauf angeboten und ist deshalb noch nicht homologiert. Verbrauchs- und CO2-Emissionsangaben zu diesem Modell werden im ersten Halbjahr 2022 erwartet.

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29. Oktober 2021

Die Kraftstoffverbrauchs- und Emissionswerte wurden nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren (VO (EG) Nr. 715/2007) ermittelt. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO₂-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO₂-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT) unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist. Gesetzl. vorgeschriebene Angaben gem. Pkw-EnVKV, basierend auf NEFZ-Werten. Die Kfz-Steuer richtet sich nach den häufig höheren WLTP-Werten.