25 Jahre Toyota Mega Cruiser

Hier gibt es wirklich mehr von allem: mehr Platz, mehr Zuladung, mehr Bodenfreiheit durch Portalachsen und Einzelradaufhängung, mehr Wendigkeit durch Allradlenkung, mehr Traktion durch permanenten Allradantrieb mit drei Sperren und Untersetzungsgetriebe – einfach mehr von allem, auch in puncto Hightech durch nette Gimmicks wie eine Reifendruckregelanlage. Ein Feature, das anno 1995 geradezu revolutionär erschien.

Die Rede ist vom Toyota Mega Cruiser. Einem Giga-Geländewagen, der auch heute noch für mächtig Aufsehen sorgt – auch wenn er in Europa kaum bekannt ist. Die nackten Maße: 5.090 mm lang, 2.170 mm breit, 2.075 mm hoch. Der Radstand überragt damals alle gängigen Kleinwagen: 3.395 mm. Das riesige Gepäckabteil fasst üppige 600 Kilogramm Zuladung. Die lichte Unterbodenhöhe über Grund misst stattliche 420 mm, nicht zuletzt aufgrund der 37er-Räder. Die Hinterradlenkung mit einem Lenkeinschlag von bis zu 12 Grad macht den Trumm dennoch agil: Dank der mitlenkenden Hinterräder beträgt der Wendekreis  phänomenale 5,6 Meter.

Unter der Haube schlummert das zierliche, direkteingespritze, turboaufgeladene und ladeluftgekühlte Stationärkraftwerk 15B-FTE, das aus 4,1 Litern Hubraum vergleichsweise bescheidene 155 PS und angenehme 382 Nm zaubert – bei annähernd Standgas, wohlgemerkt, denn diese 4,1 Liter verteilen sich nur auf vier Zylinder mit einem Bohrung/Hub-Verhältnis von 108×112. Messbare Drehzahl braucht es nicht bei Zylindern, die groß wie Wassereimer sind. Alternativ gab es auch eine Version mit dem etwas schwächeren, weil mechanisch eingespritzten Aggregat 15B-FT.

Vorgestellt 1993 und in Serie gebaut von 1995 bis 2002, gab es den Mega Cruiser in einer Basisversion für die japanischen Verteidigungskräfte „Japan Self-Defense Forces“ (BXD10) und in einer aufgehübschten zivilen Version (BXD20). Als BXD10 diente er auch Polizei und Feuerwehr. Die Militärversionen gingen nach ihrer Ausmusterung vielfach auf die Philippinen und laufen dort teilweise noch heute. Nach Europa kam der Mega Cruiser offiziell nie, allerdings haben circa ein Dutzend Fahrzeuge verschiedener Ausführungen ihren Weg in europäische Sammlerhände gefunden.