Alles für die Ringe

Jessica Steiger ist deutsche Rekordhalterin über 200 Meter Brust und eine der schnellsten deutschen Freistilschwimmerinnen. Die Olympischen Sommerspiele 2020 sollten der Höhepunkt ihrer Karriere werden. Dann kam die Corona-bedingte Verschiebung – und stellte für die Sportlerin alles auf den Kopf. Denn sie hatte für das kommende Jahr ganz andere Pläne. Sie sagt: „Ich wollte nach Olympia voll ins Berufsleben einsteigen.“ Dennoch stand für Jessica schnell fest: Sie möchte ihren Traum von Tokio weiterleben und auch 2021 an den Start gehen. Die Entscheidung stellte die Gladbeckerin jedoch vor finanzielle Probleme. Denn ihre Sponsorenverträge hatte die mehrfache EM- und WM-Teilnehmerin bereits zum Sommer gekündigt. Knapp kalkuliert kostet die Olympia-Vorbereitung allerdings gut 10.000 Euro. „Das ist ohne finanzielle Unterstützer nicht zu stemmen“, sagt Jessica.

Gefunden hat sie die über die Toyota Crowd. Toyota unterstützt mit der Crowdfunding-Plattform bundesweit Projekte aus dem Breiten- und Leistungssport. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Fördertopf auf insgesamt 50.000 Euro aufgestockt. Jessicas „Mission Tokio 2021“ ist finanziell mittlerweile in trockenen Tüchern. Ihre Spendenaktion endete mit mehr als 10.000 Euro – weit mehr als die erhofften 7.000 Euro. Eng wird es jetzt allerdings für ihren Vater Ralf. „Als ich zehn Jahre alt war, hat er mir versprochen: Wenn du es jemals zu den Olympischen Spielen schaffst, lass ich mir die Olympischen Ring aufs Hinterteil tätowieren. Dass ich das sehen möchte, versteht sich von selbst.“