Grüner wird es nicht? Irrtum!

Gleich um die Ecke fließt der Nord-Ostsee-Kanal. Zum nächsten schönen Strand sind es keine 15 Minuten mit dem Rad. Links vom Gartentor spielt der laue Nordostwind mit einer Einhornflagge. Ruhe liegt über dem üppig wuchernden Garten Eden voller dicker grünroter Äpfel. Was für ein Idyll. Romantischer kann ein Testgarten kaum sein. „Ein bis zweimal die Woche sind wir hier“, sagt Charlotte und mustert die Lila Luzi. „Die solltest du mal umtopfen“, rät sie mit Blick auf das zart blühende Pepperoni-Gewächs. „Nö, passt schon“, winkt Peter ab. „Wird halt nicht mehr größer in dem Topf, aber das Gewächshaus ist ja eh voll.“

Peter, der Pächter des Schrebergartens, ist der grüne Daumen des Kieler Start-ups Rankwerk. Und der „Quoten-Oldie“ des jungen Unternehmens. Als einziger der derzeit sieben Mitarbeiter kratzt er bereits an der 40. „Keiner kennt unser Saatgut besser“, lobt Geschäftsführer Dennis seinen Experten.

Vermehrer – so heißen die meist kleinen Betriebe, die sich auf samenfestes Saatgut spezialisert haben, das Hauptprodukt von Rankwerk. Samenfest bedeutet: „Du kannst aus deiner Ernte das Saatgut entnehmen, neu einpflanzen und erhältst wieder eine Pflanze mit reproduzierbarer Ernte“, erklärt Dennis. „Wer samenfestes Saatgut kauft, schützt somit die Vielfalt für die nachfolgenden Generationen.“ Und beugt industriellen Monokulturen durch technologische Landwirtschaft vor. Selbst ist der Qualitätsversorger – und sei der Platz dafür noch so rar. Rankwerk hat sich eine partizipative und nachhaltige Stadtentwicklung auf die Fahne geschrieben. Home Gardening ist das Stichwort. Eigenanbau auf der Fensterbank, dem Balkon oder im Hinterhof beziehungsweise Garten. „Es geht um die Luft, die ihr atmet, und das Essen, das ihr esst“, schreiben die Kieler auf ihrer Website.

Um grüne Oasen in die Stadt zu bringen, bietet Rankwerk die dafür passenden Produkte an: ökologische und faire Gartenartikel mit gutem Look, biologisches Saatgut und langlebiges Zubehör wie Pflanzkellen oder Kultivatoren mit Esche-Griff. „Keiner von uns ist gelernter Gärtner oder hat etwas in der Art studiert“, gibt IT-ler Dennis freimütig zu. Von begeisterten Anfängern für begeisterte Anfänger, lautet die Rankwerk-Philosophie. Learning by doing, dafür haben sie ja ihren Testgarten. Für die rund 15-minütige Fahrt vom Büro dorthin ist ein batterieelektrisches Fahrzeug wie der RAV4 Plug-in Hybrid erste Wahl. Bis zu 75 Kilometer weit fährt der SUV rein elektrisch (gemäß WLTP-Prüfverfahren) und damit lokal emissionsfrei. Das reicht dicke für die täglichen Fahrten der Rankwerker.

„Wir geben den Leuten alles an die Hand, was sie für ihr erstes Gartenjahr brauchen – Saatgut, Dünger, Quelltabletten für die Aufzucht. Wer mag, kann jeden Monat bis in den späten Herbst eine Sorte aussäen.“ Und dann entspannt und fasziniert zuschauen, wie alles wächst, in bester zertifizierter Demeter-Qualität. Kresse sprießt ganzjährig und vor allem rasant, Peperoni und Basilikum sollten von Januar bis März in die Erde, dann geht es Schlag auf Schlag: Radieschen, Zuckererbse, Buschbohne, Salatrauke, Kohlrabi. Insgesamt zwölf Sorten stecken in der Saatgut-Box „Gartenjahr“, dem Bestseller von Rankwerk. Dazu gibt es eine praktische Anleitung.

Grafisch perfekt auf die famos illustrierte Saatgut-Verpackung abgestimmt, nimmt sie Interessierte an die Hand und klärt die Fragen aller Anfangsfragen. Wann, wo und wie pflanzen? Welche Rolle spielt der Wind, welche die Sonne? Wie oft düngen? Online auf der Rankwerk-Website geht es dann ans Eingemachte: So schützt man seine Tomaten vor Braunfäule. Trauermücken loswerden. Die richtige Erde für jede Pflanze. Mit Seedbombs aktiv Bienen retten. Gärtnern ist ein weites Feld. Auch auf dem Balkon oder der Küchenfensterbank.

Je kleiner der Garten, umso weniger Zeit nimmt er in Anspruch, lautet eine der Rankwerk-Ermunterungen für Einsteiger. „Wenig Zeit zum Gärtnern muss den Ertrag nicht schmälern“, weiß Charlotte. „Es gibt einige sehr unkomplizierte Sorten, die jede Küche bereichern können, Feldsalat zum Beispiel.“ Essenziell sei die Wahl des Standortes. Und natürlich die des Saatguts. Die erste Ernte kann also kommen.