Foto: Getty Images/Dejan Kolar

Richtig gepflegt: Oldtimer in den Winterschlaf schicken

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Abschließen und fertig. Wenn es doch so einfach wäre, seinen geliebten Oldtimer derart entspannt in die Winterpause zu schicken. Doch Autos aus längst vergangenen Jahrzehnten verlangen nach einem besonderen Wellness-Programm. Wie das aussieht, lesen Sie hier.

Oldtimer gelten als rollendes Kulturgut. Sie werden von ihren Besitzern liebevoll gehegt und gepflegt. Die meisten historischen Fahrzeuge verbringen die kalte und feuchte Jahreszeit jedoch eingemottet in Garagen. Was aber ist zu beachten, wenn der Wagen dort gut sechs Monate unbewegt steht? Zu den wichtigsten Punkten gehört eine sorgfältige Vorbereitung. Wer das Auto verschmutzt und ohne Vorsorge einfach abstellt, hat im Frühjahr mitunter wenig Freude bei der ersten Ausfahrt.

Waschen, legen, föhnen

Das Auto sollte zunächst so gründlich wie möglich gereinigt werden. Kot von Vögeln beispielsweise kann nach längerem Einwirken den Lack angreifen. Nach dem Waschen den Wagen nicht direkt wegstellen, sondern gut durchtrocknen lassen. Steinschlag und andere kleine Schäden ausbessern und den Lack am besten mit einer guten Politur schützen. Gegen Staub während der Standzeit hilft eine Persenning. Sie sollte allerdings atmungsaktiv sein.

Blick von unten

Nicht jeder hat die Möglichkeit, vor dem Einmotten das Auto auf einer Hebebühne von unten in Augenschein zu nehmen. Wenn doch, dann Radhäuser und Unterboden genau inspizieren und – falls vorhanden – schadhafte Stellen fachgerecht vor Rost schützen. Sinnvoll und zeitlich perfekt wäre zusätzlich eine professionelle Hohlraumversiegelung.

In aller Offenheit

Sehr viele Oldtimer sind Cabriolets. Hier fordert das Verdeck besondere Aufmerksamkeit. Dichtgummis sollten mit Hirschtalg oder Talkum geschmeidig gehalten werden. Verdeck während der Ruhezeit unbedingt im gespannten (geschlossenen) Zustand halten, um Faltenbildung zu vermeiden. Für alle Oldies gilt: Lose Bodenbeläge wie Teppiche oder Gummimatten (auch die im Kofferraum) herausnehmen. Darunter verbergen sich bevorzugt Feuchtigkeitsnester. Altes Leder sollte mit einem Pflegemittel behandelt werden.

Wer gut schmiert, der gut fährt

Empfohlen wird, vor der Winterpause einen Ölwechsel zu machen und dem Motor Öl sehr guter Qualität zu gönnen. Eines Öl-Additiv bedarf es nicht. Gut gemeint, aber eher verschleißfördernd ist es, den Motor hin und wieder kurz laufen zu lassen. Die Betriebstemperatur wird nicht erreicht, es bilden sich Kondenswasser und Säurerückstände, die Kolben und Zylinder angreifen.

Auch daran denken

Das Laden der Batterie übernimmt üblicherweise die Lichtmaschine des Motors. Ausgleich während der Standzeit kann ein spezielles Enthaltungsladegerät leisten. Die Batterie nicht eingebaut im Auto lassen, sondern in einem frostfreien Raum lagern. Empfehlenswert ist zudem, den Tank komplett mit Kraftstoff zu füllen. Dies mindert die Bildung von Kondenswasser. Darauf achten, dass die Handbremse nicht angezogen bleibt. Beläge können nach längerer Zeit festkleben.

Guter Rat für Räder

Die fünf oder sechs Monate Stillstand im Winter verkraften heutige Reifen problemlos. Ein Aufbocken wie früher ist nicht nötig und würde unnütz die Gummimetallbuchsen des Fahrwerks belasten. Auf jeden Fall sollten die Reifen mit zirka 3 bis 3,5 bar aufgepumpt werden, um einem Standplatten vorzubeugen. Kleiner Trick in der Oldtimer-Szene: Über Winter wird ein zweiter Rädersatz mit alten, nicht mehr benötigten Reifen montiert.

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18. November 2020

Die Kraftstoffverbrauchs- und Emissionswerte wurden nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren (VO (EG) Nr. 715/2007) ermittelt. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO₂-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO₂-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT) unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist. Gesetzl. vorgeschriebene Angaben gem. Pkw-EnVKV, basierend auf NEFZ-Werten. Die Kfz-Steuer richtet sich nach den häufig höheren WLTP-Werten.