Fotos: Heidrun und Dr. Rolf Lohbeck

Im Toyota von Florida bis Feuerland

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In 80 Tagen bis ans Ende der Welt. Das Unternehmer-Ehepaar Heidrun und Dr. Rolf Lohbeck aus dem nordrhein-westfälischen Schwelm fuhr mit einem Toyota FJ Cruiser von Florida bis Feuerland. Heidrun Lohbeck erzählt von diesem außergewöhnlichen Abenteuer.

„Es heißt doch, das Leben passiert, wenn man seine Komfortzone verlässt. Das erfährt schon der Schüler, der in den Beruf eintritt und das erfährt auch der Erwachsene, der sich entscheiden muss: Leben oder Komfortzone. Mein Mann hat immer das pralle Leben gewählt und ich selber habe mich schon mal ganz gerne in die Komfortzone gekuschelt. Ganz ohne Frage war es deshalb auch mein Mann, der mit der Ansage zu mir kam: Wir beiden werden drei Monate durch Zentral- und Südamerika und wieder zurück reisen – und zwar nicht nur über die Transamericana, sondern auch über die Transamazonica!“

Ein einmaliges Erlebnis

„Mein Mann und ich reisen gern Schulter an Schulter, Rücken an Rücken und sind neugierig, was das Leben und die Reise uns zu bieten hat. Mit unseren gemeinsamen 150 Jahren waren wir bereit für das Leben, für das Abenteuer! Für uns war die Reise ein einziges Highlight. Jede Begegnung – sei es mit Mensch oder Tier – hat uns erfahren lassen, wie vielfältig die Welt ist. Wie friedlich und gleichzeitig mörderisch und gewaltig sie sein kann. Es gab so viele sich plötzlich ergebende Situationen, die ein ganzes Buch füllen können – und es ja auch getan haben. Highlight ist der ganze wunderbare Kontinent mit dem Erleben dieser alten Kulturen. Sei es eine Tour mit einem Kleinflugzeug über die Nazcalinien, der Besuch von Bewohnern im Titicacasee, das sagenhafte Macchu Picchu, Patagonien und Feuerland, oder oder oder …“

Bewundernde Blicke für ihren Toyota FJ Cruiser

„Auf dieser Reise musste es für uns ein Toyota sein. Und ja, es musste der FJ Cruiser* sein. Mein Mann wusste, dass Toyota ein weltumspannendes Servicenetz hat und hatte die Vorahnung, dass wir so etwas eventuell dringend auf dieser Reise brauchen könnten. In unseren Toyota hatte ich mich sofort verliebt. Er sieht toll aus. Military-Grün mit einer vorne angebrachten Winsch, Abgasschnorchel an der vorderen Beifahrerseite bis übers Dach und hinten einer kleinen Leiter, die zum Outdoor-Gepäckbereich führt. Wir haben ihm dann noch einige, kleine Sticker mit unseren deutschen Nationalfarben verpasst. Wo auch immer wir auftauchten, wurde das Auto mit hochgehaltenen Daumen von Passanten oder Autofahrern bewundert. Selbst die allgegenwärtigen Militärstationen oder Patrouillen schenkten uns bewundernde Blicke und ließen uns ohne Kontrollen passieren. Er ist schon schick, unser Toyota. Viel wichtiger aber war seine Zuverlässigkeit und Robustheit. Er nahm einfach kein Gelände übel und hat uns vielfach aus größter Not gerettet. Zum Beispiel im aufgeweichten Permafrost, auf dem man wie auf einem Wackelpudding, der sich Fahrbahn nannte, von links nach rechts getragen wurde – ohne, dass der Fahrer wesentlich eingreifen konnte. Wir mussten uns allein auf das Haftungsvermögen unseres Toyota verlassen, damit wir nicht auf der aufgeschütteten ‚Fahrbahn‘ in den seitlichen Abgrund ‚getragen‘ wurden.“

Auf und ab durch den Urwald

„Die Piste der Transamazonica zu befahren ist eigentlich etwas für Verrückte. Denn schließlich gibt es noch die Transoceanica, die teilweise sogar asphaltiert ist. Aber für meinen Mann musste es die Transamazonica sein. Diese aus rotem Lehm bestehende Urwaldpiste ist mal staubtrocken und hüllt alles in einen roten Nebel ein oder mal schlammig – und wir saßen bis auf das Chassis im Schlamm. Unser Toyota arbeitete sich und uns mit all seiner Kraft wieder heraus. Mal war diese rote Lehmpiste wie eine Achterbahn rauf und runter ganz gut befahrbar, mal machte ganz plötzlich in der Mitte eine unergründlich tiefe, riesige Erdspalte das Befahren unmöglich. Dann mussten Wagen und Fahrer rückwärtsfahrend eine Weiterfahrmöglichkeit suchen, die nur am dichtbewachsenen Urwaldrand möglich schien und trotzdem für den FJ Cruiser zu schaffen war.“

Alle Ehre für 'Robusto'

„Im Pantanal-Gebiet konnte sich unser Toyota hingegen flott fortbewegen und von den überstandenen Strapazen ‚erholen‘. Da die Tanknadel aber nach unten zeigte, steuerten wir eine Tankstelle in Almeida an. Mein Mann kurvte mit Verve auf eine freie Tanksäule zu und landete … in eine Arbeitsgrube für Lastwagen! Wir saßen mit der linken Wagenseite in Schräglage in der Grube fest, waren sprach- und ratlos. Auch die Tankwarte starrten uns entgeistert an. Zum Glück halfen sie uns – denn wir konnten es nicht, da wir sonst vollständig umgekippt wären – und stellten sich gemeinsam auf die Trittbretter der Beifahrerseite. Unter Wippen und mit vereinten Kräften bekamen die linken Reifen wieder festen Grund und der FJ Cruiser schoss nach vorn auf festen Grund. Spätestens hier hatte er seinem Spitznamen ‚Robusto‘ alle Ehre gemacht. Ich gebe zu, ich habe ihm oftmals heimlich das Heck gestreichelt.“

Die nächste Reise ist geplant

„Unser ‚Robusto‘ behält für immer einen Platz in unseren Herzen und in unserer amerikanischen Garage. Nie werde ich ihn abgeben. Ganz im Gegenteil haben wir uns aufgrund dieser sehr guten Erfahrungen in Deutschland wieder einen Toyota FJ Cruiser als Zweitwagen zugelegt. Er kam aus den Emiraten und hat einen Tank mit 160 Liter Fassungsvermögen. Mit ihm wollen wir wieder auf Reisen gehen. Diesmal planen wir rund drei Monate nach und durch Indien – allerdings wohl erst, wenn die Corona-Pandemie überstanden ist.“

Lesetipp: Ihre außergewöhnlichen Erlebnisse der Reise hat das Ehepaar Lohbeck in einem Roman festgehalten: „In 80 Tagen bis ans Ende der Welt: Mit dem Auto von Florida bis Feuerland“.

*Der Toyota FJ Cruiser wurde offiziell nicht in Deutschland verkauft.

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30. Oktober 2020

Die Kraftstoffverbrauchs- und Emissionswerte wurden nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren (VO (EG) Nr. 715/2007) ermittelt. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO₂-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO₂-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT) unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist. Gesetzl. vorgeschriebene Angaben gem. Pkw-EnVKV, basierend auf NEFZ-Werten. Die Kfz-Steuer richtet sich nach den häufig höheren WLTP-Werten.